Partnerschaft mit der Stadt Trautenau / Trutnov

Ein offener Brief des Herrn Stadtrat Willi Dürrnagel aus Würzburg an die Oberbürgermeisterin der Stadt Würzburg Frau Dr. Beckmann vom 14.11.2006.

Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin Dr. Beckmann,


wie ich erfahren habe, ist in der Stadt Trautenau/Trutnov der jetzige Bürgermeister Ivan Adamec wieder als Bürgermeister gewählt worden. Somit steht er bereits die dritte Wahlperiode an der Spitze der Stadt. Auch die Stellvertreter bleiben unverändert was die Personen betreffen, jedoch nicht mehr als 1. und 2. Stellvertreter, sondern ohne Reihenfolge als "Stellvertreter".

Ich wäre Ihnen sehr dankbar, sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin, wenn Sie im Namen der Stadt Würzburg Herrn Ivan Adamec die Glückwünsche zu seiner Wiederwahl aussprechen und ihn nochmals in unsere Stadt einladen würden.

Wie ich Ihnen ja bereits mündlich mitteilte waren im September achtzig Würzburgerinnen und Würzburger in "Rübezahls Heimat", im Riesengebirge. Sie trafen sich in Trautenau, dem heutigen Trutnov.

Die eine Gruppierung, der Würzburger "Frankenbund", bereiste Schlesien und der "Riesengebirgler Heimatkreis Trautenau e.V." hielt sich eine Woche im Riesengebirge auf. Ziel und Zweck beider Gruppen war es, die bestehende Freundschaft mit der Stadt Trautenau, die im Nordostböhmen, im Hügelland des Riesengebirgsvorlandes und in unmittelbarer Nachbarschaft des Riesengebirgsnationalparks am Fluss Aupa liegt, auszubauen und zu vertiefen.

Nach Meinung der Teilnehmer der Reise soll es endlich in einem vereinten Europa neben der Patenschaft der Stadt Würzburg für die Heimatvertriebenen aus Trautenau und den Heimatkreis, die in diesem Jahr seit 50 Jahren besteht, zu einer echten Partnerschaft mit den östlichen Nachbarn kommen.

Wie Ihnen ja bekannt, hat der Würzburger Stadtrat diesen Beschluss bereits am 12. November 1998 gefasst. Die Europastadt Würzburg sollte nun mit der Verwirklichung dieser Partnerschaft, gerade nach dem Beitritt Tschechiens zur Europäischen Union am 1. Mai 2004, ein Zeichen in Richtung Osten setzen. Dazu wären keine großen finanziellen Aufwendungen nötig – nur der Wille zur Verständigung und Partnerschaft.

Sie, liebe Frau Dr. Beckmann sagten beim Jubiläums-Heimattreffen der Trautenauer in Würzburg im Juli 2006 ihre Unterstützung mit den Worten. "Möge das "Patenkind" bald auch ganz offiziell zum Partner werden, als den wir Trautenau verstehen" zu. Dies auch noch mal mit Schreiben vom 11. September 2006: "Wie Sie aus meiner Rede entnommen haben, wäre es mir ein echtes Anliegen, aus dem Patenkind ganz offiziell einen Partner zu machen. Dieses Zitat hat ja auch die örtliche Presse vom 17. Juli 2006 gebracht".

Der Bürgermeister von Trutnov/Trautenau Ivan Adamec begrüßte die große Delegation aus Würzburg bei einem Empfang in Trautenau, der in freundschaftlicher Atmosphäre ablief. Gerne nehme er die Einladung nach Würzburg an, teilte er mir mit, doch da in Tschechien Anfang Oktober Kommunalwahlen wären, müsse er noch abwarten, ob er wiedergewählt werden würde. Auch Eckhard Mainka und 3. Vorsitzender Alois Hornung für den Frankenbund Würzburg, Margarete Dorsch als zweite Vorsitzende des Heimatkreises Trautenau und die Geschäftsführerin Andrea Huber betonten, dass ihre Vereinigungen sich stark für eine Belebung der Beziehungen beider Städte einsetzen würden.

"Eine zahlreiche Begegnung der Menschen beider Städte wäre das Wichtigste für die Partnerschaft, darunter besonders die Jugendbegegnung" erklärte Mainka. Die organisatorische Arbeit für eine Vertiefung der Freundschaft könne in Würzburg vom Heimatkreis getragen werden, damit wäre ein festes Fundament geschaffen, so Andrea Huber und Margarete Dorsch. Auf Trautenauer Seite erklärte sich Professor Roland Wiesner bereit, weiter daran zu arbeiten, dass sich die Bürgerinnen und Bürger der Städte Trautenau und Würzburg besser kennen lernen. Er vermittelte schon in den vergangenen Jahren einige Treffen, so z. B. einen Aufenthalt von Forstleuten aus dem Riesengebirge in Würzburg. Dies unterstützte ich mit den Worten, dass ich mir einen intensiven Austausch von Mitgliedern von Vereinigungen beider Städte vorstellen könne, so z.B. der Tanzklubs und Fußballvereine beider Städte. Die 21 Sport- und Turnvereinigungen in Trautenau wären echte Partner für Würzburg ebenso z. B. die zahlreichen kulturellen und sozialen Vereinigungen.

Besonders beeindruckten die Teilnehmer der Reisegruppen das moderne Freibad mit seinen Attraktionen, das Hallenbad mit Fitnesscenter und Sauna, das Fußball- und Athletikstadion mit dem Tennisareal und natürlich das Winterstadion. Die Halle hat außer einer Eislauffläche, auf der gerade die örtliche Eishockeymannschaft spielte, auch ein REHA-Zentrum und umfangreiche Klubräume. Wie betont wurde, sind in dieser Anlage immer wieder Trainingslager aus vielen europäischen Ländern – warum nicht ein Trainingsaufenthalt des Würzburger Eislaufvereins?

Am Ende des Treffens mit Bürgermeister Adamec wurden Geschenke ausgetauscht und vor dem Rübezahlbrunnen auf dem Marktplatz, der an allen vier Seiten mit mittelalterlichen Lauben gesäumt ist, die auch in die anliegenden Gassen weitergehen, im Geiste der Freundschaft und des Wiedersehens ein Foto gemacht. In der vorderen Reihe kniend von links: Professor Roland Wiesner, Herr Fiedler (Stadtverwaltung Trautenau), Stadtrat Willi Dürrnagel, Bürgermeister Ivan Adamec, Margarete Dorsch, Eckhard Mainka, Alois Hornung.

Wie sie diesen Zeilen entnehmen können, ist also der "Riesengebirgler Heimatkreis Trautenau e.V." gerne bereit sich aktiv um die Partnerschaft mit der Stadt Trautenau/Trutnov zu kümmern und sich stark zu engagieren. Der nächste Schritt aber wäre, sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin Dr. Beckmann, ihr Glückwunsch- und Einladungsschreiben an den wiedergewählten Bürgermeister von Trautenau Ivan Adamec. Für eine positive Antwort wäre ich Ihnen sehr dankbar.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

Willi Dürrnagel

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