Im Stani okresni archiv
Trutnov staatliches Bezirksarchiv
Trautenau können Sie die vorhandenen Unterlagen zur Vertreibung einsehen.
Sollten Sie die Unterlagen zur Vertreibung in dem Archiv einsehen wollen, sollten
Sie dies dem Archiv rechtzeitig mitteilen, da die Unterlagen im Außenlager des
Archivs gelagert werden. Die entsprechend einsehbaren Unterlagen müssen von
dort zur Einsichtnahme erst geholt werden. Der Fundus zur Vertreibung umfasst
25 Kartons. Diese lagern im Außenlager des Archivs. Folglich sollten Sie die
einzusehenden Unterlagen frühzeitig im Archiv bestellen.
Im Auftrage des Riesengebirgler Heimatkreises Trautenau e.V. mit Sitz in Würzbug
haben die Herren Sieghart Rind, Herfried Rindt und Peter Schulz mittels eines
angemieteten Kopiergerätes im Archiv die Vertreibungsunterlagen aus den
Jahren 1945 und 1946. Diese Arbeit umfasste 2 Kartons aus dem Fundus und wurde
vom 16. bis 23.10.2006 im Bezirksarchiv durchgeführt.
Sie sollten beachten:
Einsichtsnahme nur zur eigenen Ahnenforschung und zur Heimatforschung
des Kreises Trautenau.
Die Dokumentation basiert auf Kopien von Archivunterlagen im Stani okresni
archiv Trutnov / Staatliches Bezirksarchiv Trautenau.
Die Archivunterlagen zur Vertreibung der Deutschen über das Sammellager
Jungbuch in den Jahren 1945, "Wilde Transporte", bestehen aus handgeschriebenen
grünen Karteiblättern im Format A6. Für das Jahr 1946, "offizielle Transporte",
zur Vertreibung der Deutschen über das Sammellager Jungbuch bestehen aus Einzelblätter
im Format A4. Es sind schreibmaschinengeschriebene Durchschläge auf Vordruckschreibpapier.
Für jeden der 25 Transporte gibt es als Hauptbestandteil "Verzeichnisse
der im Transport vom ...(mit Datum des Transportes) vom Sammelpunkt in Mlade
Buky/Jungbuch abgeschobenen Personen". In diesen Transportlisten sind auf jeder
Seite die Personen aufgeführt, die in einem Güterwagen des Transportes eingepfercht
wurden. Bei einigen Transporten aus dem Jahr 1946 sind bei den Archivunterlagen
noch die Vorblätter vorhanden, die Auskunft geben über die Anzahl der Güterwagen,
Transportführer, begleitender Arzt, Pflegepersonal, Wagenverantwortliche, separate
Liste der im Transport vorhandenen Kinder, Gesundheitszeugnis, Entlausungsnachweis,
Bestätigungsvermerk des Kommandanten über die zu transportieren Personen und
die Auflistung der beigegebenen Transportverpflegung. In den Listen werden die
Personen aufgeführt mit Namen, Vornamen, Alter oder Geburtsjahr (keine Geburtsdaten),
Geschlecht, Nationalität, "ständige Wohnung" (letzter Heimatort), Beruf und
teilweise "wünscht zu gehen nach".
Bei der Suche nach Vertriebenen müssen Sie beachten, dass die im Sommer
1946 zur Zwangsarbeit in andere Orte verschleppten Einzelpersonen und Familien
bei den Vertreibungstransporten aus dem Kreis Trautenau nicht mitaufgeführt
sind. Mit der Angabe der "ständigen Wohnung" wurde ihr Verschleppungsort aufgeführt.
Bei Verschleppung in Orte außerhalb der Zuständigkeit des Sammellagers Jungbuch
sind diese Personen in den Transporten der für den Verschleppungsort zuständigen
Sammellager zu suchen, meist im Kreis Königgrätz. Die Personen die von den "Partisanen"
verhaftet wurden, sind ebenfalls nicht in den nachstehenden Transporten zu finden.
Bei den Transporten denen die Vorblätter fehlen, dürfte es sich wohl um die
geplanten Transportlisten handeln. Auch dürften einige fehlende Vorblätter im
Laufe der Jahre verloren gegangen sein.
Aus dem Kreis Königinhof sind insgesamt 8 Transporte im Jahr 1946 abgegangen.
Diese Transportlisten konnten aus Zeitmangel nicht mit kopiert werden.
Für die Transporte in der amerikanischen Zone (US) war der Übergabeort
Furth im Walde. Die dort ankommenden Vertriebenen wurden dort erneut in Listen
erfasst, so wurde es in einer Fernsehdokumentation im deutschen Fernsehen im
Herbst 2006 berichtet.
Die Tabelle der ankommenden Transporte in der amerikanischen Zone wurden
aus dem "Mitteilungsblatt Vertriebentransporte 1946 amerikanische Zone" herausgegeben
von der Sudetendeutschen Landsmannschaft Bundesverband e.V. Pressestelle Hochstr.
D- 81 669 München entnommen. o Für die Transporte in die sowjetische Zone (RUS)
waren die Übergabeorte Bad Brambach und Bad Schandau, so der derzeitige Ermittlungsstand.
Die Transportziele sind bisher nur aus den Überlieferungen bekannt, z. B. Meiningen,
Ober-Röblingen, Magdeburg, Egeln, Zingst, Kuhsdorf, Strahlsund, Wittenburg,
Ribnitz-Damgarten und Zinnowitz / Ahlbeck. Die oder der Lagerort der Ankunftslisten
der Transporte in der russischen Zone ist bisher noch nicht bekannt. Diese Angaben
wurden von Herrn Dr. Helmut Kneifel freundlicherweise zur Verfügung gestellt.
Die gefertigten Unterlagen sind durch das tschechische Archivgesetz aus
dem Jahre 2004 mit einem Publikationsverbot belegt.
Nachstehend finden Sie
eine Übersicht über die kopierten Transporte.