Von Frau Dr. Susanne Lange-Greve
Am 05. Mai 2005 wird
im Kreismuseum Trautenau (Muzeum Podkrkonošív Trutnov) die
Ausstellung `Leben an Grenzen´ über den böhmischen Autor und Übersetzer
Josef Mühlberger (1903 1985) eröffnet. Auch das Wirken seines Bruders
Alois Mühlberger (Autor, Pädagoge und zweiter Bürgermeister von Trautenau) wird
thematisiert. Dieser war von 1927 1933 Schriftleiter der Zeitschrift
`Ostböhmische Heimat´ und leitete ab 1928 das `Pädagogische Jahrbuch´.
Josef Mühlberger lebte bis zu seiner Ausweisung im August 1946 in Trautenau/Trutnov,
studierte in Prag und Uppsala und gab von 1928 bis 1931 gemeinsam mit Johannes
Stauda die Kunst- und Literaturzeitschrift `Witiko´ heraus. Die zweite
Hälfte seines Lebens wirkte J. Mühlberger in Göppingen und Eislingen/Fils in
Württemberg. Er ist Mitbegründer der Künstlergilde,Verfasser zahlreicher historischer
und literarischer Veröffentlichungen und war bis zu seiner Pensionierung im
Jahre 1968 Leiter des Feuilleton bei der Neuen Württembergischen Zeitung (`NWZ´).
In den 70er Jahren wurde ihm das Bundesverdienstkreuz, der Wenzel-Jaksch-Gedächtnispreis
und der Professorentitel für seinen umfassenden Einsatz für die Versöhnung von
Deutschen und Tschechen verliehen.
Erstmals wird Josef Mühlberger in der Tschechischen Republik in einer Ausstellung
gewürdigt. U.a. wird die verschollen geglaubte Gipsbüste Mühlbergers von Emil
Schwandtner zu sehen sein.
Die Ausstellung ist ein gemeinsames Projekt des Bezirksmuseums in Trautenau
und des Schriftgutarchivs Ostwürttemberg, in dem der literarische Nachlaß Josef
Mühlbergers verwahrt wird.
Ausstellungsdauer: 06. Mai bis 05. Juni 2005. Es erscheint eine zweisprachige
Publikation.